Über COMPEX
Informationen über die COMPEX-Studie
Überblick über die Studie
Hintergrund: Erkrankungen, welche die Gehirnfunktion beeinflussen können, führen häufig bei den betroffenen Personen zu einer Beeinträchtigung des Arbeits-Gedächtnisses. Dies führt häufig zu einer reduzierten Lebensqualität und einer verminderten Fähigkeit am Arbeitsplatz oder im Familien-Leben aktiv beizutragen.
Die computer-gestützte kognitive Rehabilitation (CBCR) ist eine vielversprechende Methode zur Rehabilitation des Arbeitsgedächtnisses bei Erkrankungen, die das Gehirn betreffen. Die CBCR wird derzeit nur begrenzt eingesetzt. Es bedarf noch weiterer Forschung, um zu zeigen, ob CBCR besser ist als andere mental stimulierende Aktivität am Computer.
Hypothese: Im Vergleich zu einer allgemein mental stimulierenden Aktivität am Computer, verbessert die CBCR, welche auf bestimmte mentale Beeinträchtigungen abzielt, das Arbeitsgedächtnis signifikant.
Zweck: Festzustellen, ob CBCR eine wirksame Methode zur Verbesserung des Arbeitsgedächtnisses und damit auch der Steigerung der Unabhängigkeit und Lebensqualität bei Personen mit Erkrankungen, die das Gehirn betreffen darstellt.
Methodik: Diese Studie wird 600 Patientinnen und Patienten an verschiedenen Kliniken in Europa einschliessen. Patientinnen und Patienten die aufgrund eines Hirnschlags, der Parkinson-Krankheit oder eines Herzinfarktes an Störungen des Arbeitsgedächtnisses leiden werden eingeschlossen. Die Patientinnen und Patienten werden randomisiert einem achtwöchigen CBCR- oder einem allgemeinen Training zugeteilt. Vor und nach dem Training werden mit den Patientinnen und Patienten Tests zum Arbeitsgedächtnis, zur Lebensqualität und zur Selbstständigkeit bei Aktivitäten des täglichen Lebens, durchgeführt.
Significance:[CT1] Sollte die CBCR eine wirksame Methode sein, um das beeinträchtigte Arbeitsgedächtnis und damit auch die Lebensqualität zu verbessern, sollte sie als Standard-Methode in der Rehabilitation in der breiten klinischen Praxis eingesetzt werden.
Über COMPEX
Die Fähigkeit zum Multitasking ist notwendig, um ein normales Leben in Unabhängigkeit führen zu können. Multitasking und verwandte komplexe mentale Funktionen werden auch als «exekutive Funktionen» bezeichnet. Bei Erkrankungen, die das Gehirn betreffen, wie zum Beispiel der Hirnschlag, die Parkinson-Erkrankung oder der Herzinfarkt, sind häufig die exekutiven Funktionen beeinträchtigt. Dies führt zu subtilen mentalen Beeinträchtigungen, welche jedoch weitreichende Auswirkungen im Leben der Betroffenen haben können, wie beispielsweise den Verlust des Arbeitsplatzes oder eine Scheidung vom Ehepartner oder der Ehepartnerin.
«Ich habe das Gefühl, dass ich mittlerweile in der Lage sein sollte, mein Leben zum Laufen zu bringen, aber plötzlich verliere ich den Überblick über das, was ich getan habe, dann schlägt es fehl und ich bin so frustriert, dass ich aufgebe.» (Lis, 58 Jahre alt, 9 Monate nach einem Schlaganfall)
Die Anzahl der Menschen, die von Beeinträchtigungen der Exekutivfunktionen und anderer mentaler Funktionen betroffen sind, nimmt weltweit zu. Einerseits da wir länger leben, andererseits aber auch, weil eine bessere Akutbehandlung von Schlaganfällen und Herzerkrankungen bedeutet, dass mehr Menschen überleben und mentale Beeinträchtigungen erleiden.
Diese subtilen Probleme führen zu einer verminderten Fähigkeit zu arbeiten und einer verminderten Fähigkeit, sich in der Familie einzubringen. Der Gold-Standard in der kognitiven Rehabilitation ist ein spezialisiertes Langzeit-Training mit einer Neuropsychologin oder einem Neuropsychologen. Aufgrund der dafür erforderlichen weitreichenden Ressourcen erhalten viele Patientinnen und Patienten nie ein solches Angebot zur kognitiven Rehabilitation.
Die Erforschung von Methoden zur Linderung kognitiver Beeinträchtigungen hat für Patientenorganisationen eine hohe Priorität. Als Gesundheitspersonal wissen wir, wie wichtig es ist, auch trotz einer Erkrankung, die das Gehirn betrifft, ein Leben mit hoher Qualität und in Unabhängigkeit führen zu können.
Diese Studie untersucht daher, ob die computergestützte kognitive Rehabilitation dazu beitragen kann, die Symptome beeinträchtigter exekutiver Funktionen, insbesondere des Arbeitsgedächtnisses, zu lindern, was zu einem erhöhten Mass an Unabhängigkeit führt. In diese Studie sollen insgesamt 600 Patienten mit der Parkinson-Erkrankung, einem Hirnschlag oder einem Herzinfarkt aus verschiedenen europäischen Spitälern eingeschlossen werden.